Die Symbolische Ethnologie wird meist in Beziehung zur Reflexiven Anthropologie gesetzt. Teils werden beide Begriffe sogar synonym gebraucht. Da sich die Reflexive Anthropologie mit dem Hauptvertreter Clifford Geertz aber vor allem mit der Autorität des Ethnographen und dem Kulturbegriff als solchem befasst, wird hier die Symbolische Ethnologie als eigenständige Strömung behandelt.
Wichtiger Repräsentant der Symbolischen Ethnologie ist Turner, Victor. Turners Kulturdefinition beschränkt sich darauf, dass Kultur lediglich aus deutbaren Symbolen besteht. Auch Clifford Geertz stellt einen Zusammenhang zwischen Kultur und Symbol her:
„Der Kulturbegriff, den ich verwende, bezeichnet ein historisch überliefertes System von Bedeutungen, die in symbolischer Gestalt auftreten, ein System tradierter Vorstellungen, die sich in symbolischer Form ausdrücken \[...\] Der Interpretationsvorgang ist ein Verfahren zur Gewinnung von Bedeutung. Diese Bedeutung ist nicht individualpsychologisch verschlüsselt, sondern liegt in einem Netzwerk externer Symbole vor." (aus: Geertz, Clifford: Dichte Beschreibung)
Laut Turner sind Symbole Träger von Informationen und die kleinste rituelle Einheit. Er führte eine umfangreiche Symbolanalyse durch, in der er folgende Unterscheidung vornahm:
Dominante Symbole |
Instrumentelle Symbole |
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- weitgehend autonome und in in ihren Bedeutungen beständige Symbole |
- Symbole, deren Sinn sich nur in dem Kontext und in dem Verhältnis zu anderen Symbolen erschließt |
Symbole können nach Turner drei Bedeutungsebenen haben: